Queere Filmnacht im Arkadenhof

Filmische Repräsentation sowie Geschichtsschreibung mithilfe von Film sind für marginalisierte Gemeinschaften von großer Bedeutung. Filme schaffen nicht nur Möglichkeiten, zu dokumentieren, sondern auch, sich auf eine Art und Weise auszudrücken, die mehr Menschen erreichen kann als andere Kommunikationskanäle. Filme bieten reiches Material für wissenschaftliche Analysen aus filmwissenschaftlicher, (zeit-)geschichtlicher, sozialwissenschaftlicher und kunsttheoretischer Perspektive.

Leider wird identities, das größte und älteste queere Filmfestival Österreichs, 2019 nicht mehr stattfinden. Gerade im Jahr der EuroPride Vienna tut sich im Pride Monat Juni dadurch eine Leerstelle im Veranstaltungskalender auf.

Als kleiner Abschied von den identities, als Stärkung queerer Stimmen und nicht zuletzt auch als Hinweis auf die wissenschaftlichen Möglichkeiten von Film, lädt die Abteilung Gleichstellung und Diversität der Universität Wien zur Filmnacht im Arkadenhof ein.

Bei gemütlicher Picknickstimmung (eigene Sitzgelegenheiten bitte mitbringen!) beenden wir die EuroPride-Wochen mit einem Open Air Screening von Rafiki (Kenia 2018) (OmdU). Die Filmwissenschafterin Doris Posch wird davor eine kurze Einführung in den Film geben.

Der Film

Rafiki erzählt die Geschichte von Kena und Ziki. Sie sind die Töchter von rivalisierenden Politikern, die sich in Nairobi um dasselbe Amt bewerben. Das hindert sie aber nicht daran, einander näherzukommen. Trotz der homofeindlichen Stimmung um sie herum, wird ihre Beziehung immer intensiver.

Die Regisseurin und Autorin Wanuri Kahiu sorgte mit ihrem vielfach preisgekrönten Film Rafiki für Aufsehen. Er war nicht nur der erste kenianische Film, der auf dem Filmfestival in Cannes gezeigt wurde, auch in Kenia selbst hat er viele Diskussionen ausgelöst: Dort ist Homosexualität verboten. Auch der Film wurde verboten. Nach einem Gerichtsurteil wurde seine Vorführung in Kinos allerdings für eine Woche zugelassen, damit sich der Film für die Vergabe des Auslandsoscars qualifiziert. Die so ermöglichten Vorstellungen waren höchst erfolgreich.

Die Vortragende

Doris Posch ist Filmwissenschafterin und Romanistin und seit 2017 Lehrbeauftragte an der Universität Wien. 2015-2019 DOC-Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) mit Dissertationsprojekt zum aktuellen Filmschaffen Haitis und der Diasporas am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien, 2015-2016 Visiting Scholar an der New York University (USA) und an der Concordia University, Montreal. Ebenso Kuratorin von CineCollective – Filmkulturen und kuratorische Praxis, verantwortlich für Kaleidoskop – Film und Freiluft am Karlsplatz, Wien, seit 2018 Programmkoordinatorin von Les Journées VisuElles Film Festival in Ottawa, sowie von weiteren kuratorischen Projekten wie u.a. Exiled Gaze | Der exilierte Blick im Rahmen des Projekts Gekreuzte Geschichten – Mexikoplatz 1938-2018.

Termin

Sonntag, 16. Juni 2019
Veranstaltungsbeginn: 20:30
Filmbeginn: 21:00 (Laufzeit 83 Minuten)

Veranstaltungsort

Arkadenhof der Universität Wien
Universitätsring 
1010 Wien

Der Arkadenhof ist barrierefrei zugänglich.

Anmeldung

Keine Anmeldung erforderlich!
Eintritt frei